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Arbeitsmarkt in Berlin und Brandenburg: Zwischen Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit
Jugendliche sind stark von der Corona-bedingten Arbeitslosigkeit betroffen. | Foto: Andrea Piacquadio von Pexels

Arbeitsmarkt in Berlin und Brandenburg: Zwischen Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit

01. Dezember 2020

Seit vielen Monaten hantieren wir mit den verschiedenen Corona-Regeln rum. Verschärfungen im Herbst führten zu Produktionseinschränkungen und Schließungen von Betrieben. Doch welche Menschen sind in Berlin und Brandenburg von Schließungen, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit tatsächlich betroffen und was beschäftigt sie? Die Arbeitslosenzahlen zeigen in beiden Bundesländern einen leichten Rückgang, der durch den Einsatz von Kurzarbeit zu erklären ist. Dabei steht Brandenburg mit einer Arbeitslosenquote von 6,0 Prozent aktuell besser da als Berlin mit 10,1 Prozent.

Die Jugend ist am stärksten betroffen

Ganz anders zeigt sich die Lage auf dem Ausbildungsmarkt. Durch die Pandemie schränken die Betriebe die Ausbildungsplätze ein und treffen damit insbesondere die jungen Menschen im Alter zwischen 15- bis 25 Jahren. Hier ist bei den Arbeitslosenzahlen ein Anstieg von 44 Prozent zu verzeichnen. Die betroffenen Jugendlichen verfügen oft über keine abgeschlossene Berufsausbildung oder sind von einer Vertragsauflösung in laufenden Ausbildungsverhältnissen betroffen.

Lösungsansätze müssen her!

Mit Vorschlägen zu Lösungsansätzen meldet sich UVB-Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck und appelliert für eine schnellere finanzielle Unterstützung der Betrieben, damit diese handlungsfähig bleiben und ihre Arbeitnehmer bezahlen können. Auch wird Alexander Wieberneit, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin, fordert eine gezielte finanzielle Unterstützung – vor allem für den Erhalt von Arbeitsplätzen, der Digitalisierung der Verwaltung und Schulen sowie des Gesundheitssystems. Er warnt zugleich, dass das Kurzarbeitergeld der Einstieg in die Arbeitslosigkeit werden könnte.

An diesem Punkt setzt Arbeitssenatorin Elke Breitenbach dagegen den Fokus auf die Arbeitslosen, denen eine Perspektive für eine langfristige Arbeit geboten werden müsse. Auch Jörg Nolte, Geschäftsführer Wirtschaft und Politik der IHK Berlin, wird in seinen Lösungsansätzen konkret. Er schlägt die duale Ausbildung für krisenbetroffene Jugendliche vor, die nachhaltig vor Erwerbslosigkeit schützen soll. Die Aussicht auf dem Arbeitsmarkt wird im Fortgang der Pandemie nicht besser. Zeit, die Menschen nicht hängen zu lassen, sondern weiter in Lohn und Brot zu halten. (kk)