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Corona – Bedeutung von eLearning-Angeboten für Berliner Schüler steigt

30. April 2020

Seit dem 17. März 2020 können Berliner Schüler nicht mehr regulär am Schulunterricht teilnehmen. Aufgrund der Corona-Pandemie bearbeiten sie ihre Aufgaben stattdessen zuhause und stellen ihre Lernfortschritte selbst sicher. Eine immer wichtigere Rolle spielen dabei eLearning-Angebote. Bei der Umsetzung gibt es aber noch immer Nachholbedarf.

Großteil der Berliner Schüler noch zuhause

Unterricht in Berliner Schulen findet aktuell nur sehr eingeschränkt statt. Vom 17. März bis zum 26. April waren sämtliche Schulen der Hauptstadt geschlossen. Ab Montag, dem 28. April, kehren zunächst die Zehntklässler in die Unterrichtsräume zurück. Dabei gelten die Vorgaben des Musterhygieneplans der Bildungsverwaltung, der etwa in Klassenzimmern und auf Pausenhöfen einen Mindestabstand von 1,50 m vorschreibt.

Der Großteil der Schüler kehrt ein wenig später in die Klassenräume zurück. Die Jahrgangsstufen 6 der Grund- und Gemeinschaftsschulen, die Klassen 9 und 12 der integrierten Sekundar­schulen und die Jahrgangsstufen 11 der Gymnasien folgen am 4. Mai. Alle anderen Jahrgangsstufen sollen anschließend nach und nach wieder in den regulären Schulbetrieb integriert werden.

Corona-Krise offenbart Defizite beim Thema eLearning

eLearning wird unter diesen Voraussetzungen ein immer wichtigeres Thema, stellt es doch zumindest in der Theorie eine Möglichkeit dar, den ausgefallenen Unterricht zu kompensieren. Das Problem: Die deutsche Bildungslandschaft weist seit Jahren gravierende Defizite im eLearning-Bereich auf. Bislang konnten sich kaum einheitliche Plattformen und Standards durchsetzen, auf die Lehrer und Schüler während der Krise zurückgreifen könnten.

Aus diesem Grund wird vielerorts auf improvisierte Lösungen zurückgegriffen. So nutzen etwa einige Klassen Gruppen-Chats in Messengern, inoffizielle E-Mail-Verteiler und Videokonferenz-Plattformen. Dabei stehen zahlreiche spezialisierte Tools bereits zur Verfügung. Hierzu zählen etwa Lösungen wie Moodle, Stud.IP und Google Classroom.

Mit Lernraum Berlin verfügt die Hauptstadt darüber hinaus über eine eigenständige Plattform, auf der digitales Lernen und der Austausch von Lehrern und Schülern möglich ist. Wie die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie in ihrer Pressemitteilung vom 24.03.2020erklärte, verzeichnete das Portal im März Rekord-Zugriffszahlen. Die Administratoren registrierten innerhalb des Erfassungszeitraums etwa 50.000 Seitenbesuche täglich.

eLearning-Angebote auch für Unternehmen immer wichtiger

Auch für Unternehmen stellt die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern in Zeiten von Corona eine Chance dar. „Angesichts der aktuellen Krise sind eLearning-Angebote eine gute Möglichkeit, Mitarbeitern ohne gesundheitliche Risiken wichtige Informationen zu übermitteln.“, erklärt Susanne Rodeck, Geschäftsführerin der Imagefilm- und Erklärvideo-Agentur avidere aus Berlin. „Aktuell haben immer mehr unserer Kunden einen gehobenen Bedarf an digitalen Lehr- und Lerninhalten. Es ist davon auszugehen, dass sich diese Entwicklung auch nach Corona weiter verstärkt.“ (red)